Weil es sich durch freie Näschen besser atmet

Atemwegserkrankungen bei kleinen Heimtieren können schnell chronisch werden, wenn sie bakteriell bedingt sind. Die Tiere haben die Erreger oft schon in sich, ohne zu erkranken, weil ihr Immunsystem funktioniert. Wenn es aber geschwächt wird, kommt es zum Krankheitsausbruch, weshalb bei der Therapie neben der Linderung der Symptome auch die Stärkung des Immunsystems im Fokus ist.
Mögliche Ursachen für Erkältungen sind:

• Stress in der Haltung (Neuzugänge, Umzug, unharmonische Gruppenzusammenstellung)
• Stress durch das Handling (z. B. ungewohntes Hochheben)
• Zugluft oder trockene Heizungsluft
• Schlechte Futterqualität (z. B. staubiges Heu)
• Einseitige Ernährung mit zu wenig Vitaminen, Mineral- und Bitterstoffen (zu wenig Frischfutter und Kräuter)
• Unzureichende Stallhygiene (Schadgasbelastung)

Wann zum Tierarzt?

Anatomisch bedingt können Kaninchen, Meerschweinchen und Co. nur durch die Nase atmen. Ist diese durch eine Erkältung verstopft, kann das für die kleinen Tiere schnell zur Qual werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist daher wichtig. Allerdings verstecken die kleinen Heimtiere auch eine Erkältung zunächst sehr gut. Genaues Beobachten ist deshalb wichtig. Bei folgenden Symptomen sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Symptome einer Erkältung
• Häufiges Niesen bis hin zu Niesattacken
• Nasenausfluss: wässrig im Anfangsstadium, fortschreitend milchig und klebrig
• Augen- und Ohren-Entzündung durch Verschleppung des Nasensekrets beim Putzen
• Atemgeräusche
• Atembeschwerden, die z. B. an der Flankenatmung sichtbar werden
• Erhöhte Temperatur/Fieber
• Apathisches Verhalten
• Fressunlust

Natürlich schonend unterstützen

Sofern nicht anders verordnet, können Sie Ihren kleinen Patienten ergänzend zur Therapie des Tierarztes unterstützen. Mögliche oben genannte Mängel sind zu beseitigen. Typische Heilpflanzen, die die Atemwege unterstützen, können verfüttert oder als abgekühlten Tee angeboten werden. Dazu gehören z. B. Thymian, Efeu, Salbei, Rettich, Kamille, Oregano und Spitzwegerich. Inhalationen sind eine weitere Möglichkeit, um zusätzlich zu unterstützen, solange es für das Tier stressfrei ist. Dazu setzen Sie es am besten in eine Transportbox oder wenn es im Häuschen sitzt, stellen Sie einfach eine kleine Schüssel mit kochendem Wasser, vielleicht mit Thymian oder Kamille, vor die Box bzw. außerhalb des Käfigs. Legen Sie dann noch ein Handtuch so darüber, dass ein Schlitz für die Frischluftzuvor vorhanden ist. Halten Sie bei dem Vorgang immer das Wohlbefinden Ihres Schützlings im Auge.

Nicht immer sind es nur die Atemwege

Bakterielle Infektionen können leicht wandern und Ohrenentzündungen oder Zahnerkrankungen verursachen. Nasen- und Augenausfluss sind daher nicht immer ein Hinweis auf eine Atemwegserkrankung, weshalb der Tierarzt zur genauen Diagnose oft ein Röntgenbild anfertigt. Dahinter können sich nämlich häufig Zahnerkrankungen verbergen. Besonders bei brachyzephalen Rassen, d. h. Rassen mit kurzem Kopf/Nase und sehr kurzen Ohren, kann dies häufig vorkommen.

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*nach homöopathischem Arzneimittelbild